Die Chroniken von Atstekia

Ich blickte genervt auf einen Haufen Zeitungen der vor mir auf dem Boden lag. Ich hob ihn hoch und schmiss ihn in den Korb meines Fahrrads. "Bähh Zeitungen austragen..", meinte ich schlecht gelaunt: ,"Und noch dazu in Japan! Ich kenne mich hier doch noch garnicht aus!! ...Na ja vielleicht lerne ich dann endlich mal jemanden kennen mit dem ich mich gut verstehe. ..Das könnte sich aber als schwierig erweisen, da ich ja noch fast garnicht japanisch sprechen kann.. Ach Mensch, Kopf hoch Aki, das wird schon außerdem brauchst du das Geld. Immerhin will ich nicht immer meine Eltern anbetteln müssen mir etwas zu kaufen." Ich fuhr dann los und eigentlich funktionierte alles ganz gut. Ich hoffte außerdem immer noch jemand nettes zu treffen.

Ich verließ gerade den Laden meines persönlichen Schneiders. Mit meinem neuen, maßgeschneiderten Anzug stolzierte ich über die Straßen und begrüßte, charmant wie immer, jede hübsche Frau, die mir über den Weg lief. Einer sah ich sogar nach. Ich war eigentlich auf den Weg zur Bank, in der ich arbeitete. Da ich aber der Frau nachsah, lief ich geradewegs vor ein Mädchen mit roten Haaren, welches mich beinahe mit ihrem Fahrrad umfuhr. Ich konnte aber noch knapp auf Seite gehen.
"Hey, pass doch mal auf, wo du herfährst! Verdammt noch mal.", rief ich ihr nach, bis mir einfiel, dass sie mich vielleicht nicht verstand, wenn ich Deutsch redete. Ich ging dann einfach weiter.

"Sorry war doch nicht extra", murmelte ich leise und fuhr dann einfach weiter doch schon nach ein paar Metern bremste ich plötzlich ab. Schnell drehte ich mich um und rief dem fremden hinterher: ,"Hast du gerade Deutsch geredet oder habe ich mich verhört?!"

Ich blieb stehen und wandte mich nochmal dem Mädchen zu. Ich pulte mir etwas im Ohr, weil ich dachte ich hätte mich verhört, was ich aber wohl nicht hatte. Ich rief zurück: "Ja, das habe ich und Nein, hast du nicht. Zufällig kann ich Deutsch sprechen. Das ist auch meine Muttersprache."

Grinsend drehte ich mein Fahrrad um und fuhr dem fremden hinterher. "Es ist auch meine Muttersprache. Ich komme aus Deutschland und bin mit meinen Eltern hierher ausgewandert", meinte ich," ach und tut mir leid das ich dich fasst über den Haufen gefahren habe."

"Schon vergessen.", sagte ich zu dem Mädchen. Ich erzählte ihr: "Bei mir ist es eigentlich genauso wie bei dir. Ich stamme aus Deutschland und bin vor vielen Jahren ausgewandert." Wir liefen, bzw. ich lief und sie fuhr auf ihrem Rad, die Straße entlang. Ich fragte: "Wie heißt du denn?"

Ich lief eine Straße entlang auf dem Weg nach Hause doch plötzlich war ich abgelenkt und zwar von zwei Leuten. "Sprechen die da gerade tatsächlich Deutsch?", fragte ich mich mit großen Augen. Ich drehte mich um und lief den beiden hinterher. "Hey wartet mal ihr seid aus Deutschland oder? Jedenfalls sprecht ihr Deutsch und ich glaube nicht das ihr es für die Schule übt", meinte ich.

"Ich heiße Luna. Luna Engel. Aber meine Freunde nennen mich nur Aki. Meine Freunde aus Deutschland, hier kenne ich noch niemanden", antwortete ich: ,"und wie heißt du?" Ich wollte eigentlich auf eine Antwort warten doch ich wurde von einem Jungen abgelenkt der uns fragte ob wir aus Deutschland kamen und drehte mich zu diesem um, wobei ich fast mit meinem Farrad hin viel.

Bevor ich Aki antworten konnte, sprach uns ein Junge an, der ebenfalls Deutsch sprechen konnte. Ich sah ihn an und antwortete ihm: "Da liegst du richtig. Wir stammen aus Deutschland." Anschließend nutzte ich es direkt aus und stellte mich beiden vor. Ich fasste mit einer Hand an meine Krawatte und sagte: "Lorenzo von Matterhorn! Unter Freunden bin ich Barney! Freut mich, euch kennenzulernen."

Gelangweilt trottete ich an den Schaufenstern vorbei. Mir ging es nicht gerade toll, ich hatte keine Lust hier in Japan zu bleiben, ich wollte zurück in die Schweiz, mein Heimatland, mit meinen Freundinnen shoppen und ins Kino gehen. Zugegeben, ich war eine verwöhnte Göre, und so sehr damit beschäftigt, die Schaufensterpuppen anzusehen, das ich den Laternenpfosten nicht bemerkte, gegen welchen ich voll dagegen lief. Beschämt rappelte ich mich hoch, zog meine Zöpfe nach und bemerkte drei Jugendliche, die auf der Straße herumliefen. Gerne wäre ich hingegangen und hätte gefragt, ob sie wüssten wo hier ein Kino oder so etwas wäre, aber mir fiel ein, das sie warscheinlich nicht Deutsch sprechen konnten. Aber das war mir dann egal. Schnurstracks lief ich auf sie zu, wurde dann aber fast von einem Fahrradfahrer umgefahren, und beschloss, erst einmal unauffällig hinter ihnen herzugehen.

"Barney also.. und wer bist du?", meinte ich und fragte dann den anderen Jungen nach seinem Namen. Danach wollte ich noch von den beiden wissen: ,"Sagt mal könnt ihr beiden denn Japanisch sprechen? Und wenn ja könnt ihr es gut? Und könnt ihr es auch lesen und schreiben? Ich bin ja noch nicht ganz so lange hier und kann nicht mehr als begrüßen und 'ja' sagen."

"Ich heiße Okami. Ob ich japanisch sprechen kann? Ich kenne noch nicht alle Wörter aber zum verständigen im Alltag geht es super. Lesen geht mittlerweile auch ganz okay aber mit dem schreiben tu ich mich noch schwer. So lange bin ich nämlich auch noch nicht in Japan", antwortete ich dem Mädchen.

Auf Akis Frage antwortete ich: "Was mich betrifft... Ich kann japanisch sowohl sprechen als auch lesen und schreiben natürlich auch. Für meinen Beruf brauche ich das auch. Das Lernen fiel mir mit der Zeit immer leichter." Ich sprach gleich etwas Wichtiges an, denn ich musste so langsam zur Arbeit, wenn ich dort pünktlich erscheinen wollte. Deshalb lief ich weiter zu meinem Arbeitsplatz.

"Beruf? ..Mist, ich habe ganz vergessen die Zeitungen weiter auszutragen!", stellte ich geschockt fest. Ich gab den beiden Jungen noch schnell meine Adresse denn ich wollte sie wieder sehen da ich sie sehr nett fand und fuhr dann schnell weiter um meinen Job zuende zu bringen.

Ich atmete noch einmal tief durch und ging ein paar Schritte schneller. Ich stellte mich vor die zwei Jungs, das Mädchen war weg, aber sie konnten mir bestimmt ebenfalls Auskunft geben. Da ich gehört hatte, das alle drei Deutsch sprechen konnten, fragte ich sie einfach in meiner Muttersprache: "Hi, wisst ihr, wo hier ein Kino oder so ist?" Ich wusste zwar, das dies ziemlich unhöflich war, aber so war ich eben.

"Ja du musst nur geradeaus gehen, dann kommst du direkt darauf zu!", meinte ich freundlich. Ich hielt kurz inne. Da ich eben so viel Deutsch gesprochen hatte ist mir garnicht aufgefallen, das dieses Mädchen ebenfalls Deutsch sprechen konnte. "Nanu? Hier sind aber viele deutschsprachige Leute unterwegs!", meinte ich lachend. Ich ging dann auch weiter. In der Hand hielt ich den Zettel auf dem ich mir die Adresse des rothaarigen Mädchens notiert hatte. "Ich werde sie heute Abend besuchen", nahm ich mir vor.

Ich wunderte mich darüber, dass ich in kürzester Zeit drei Menschen kennengelernt hatte, die Deutsch sprechen konnte. Ich hatte aber nicht mehr viel Zeit, weshalb ich mich von ihnen verabschiedete, aber ihnen noch meinen Visitenkarte gab, damit sie mich kontaktieren konnten, wenn sie wollten. Danach ging ich weiter, nein, ich rannte weiter zu meinem Arbeitsplatz, um noch pünktlich zu erscheinen.

Ich dauerte nur wenige Minuten da war ich auch schon zuhause angekommen. "Bin wieder da da!", rief ich als ich dir Tür rein ging. Ich zog dann erstmal meine Schuhe aus und rannte nach oben in mein Zimmer, in dem ich dann auch die hälfte des Tages blieb. Am frühen Abend ging ich wieder weg, nach draußen um Aki zu besuchen. Ich war gespannt wie so wohl wohnte und ob Barney ebenfalls vorhatte sie zu besuchen, was lustig wäre.